Bayernliga Süd: Die Zwangspause ist zu Ende

 
  Der neue Trainerstab des Herrenbereichs des TSV 1861 Nördlingen. Von links Mark Merz, Andreas Kaiser, Daniel Kerscher, Heiko Förg und Thomas Ranftl. Bild: Klaus Jais

18. September 2020 | von Klaus Jais

Am 7. März wurde in Bayerns zweithöchster Spielklasse letztmals um Punkte gekämpft. Seitdem hat sich bei den 18 Vereinen eine Menge getan

Anders als in den meisten unteren Ligen fand in der Fußball-Bayernliga Süd in diesem Jahr bereits ein Spieltag statt. Am 7. März erreichte der TSV Nördlingen beim TSV 1880 Wasserburg ein 1:1. Danach war jedoch Schluss, der Spieltag am 14./15. März wurde bereits wegen Corona abgesagt. Die Unterbrechung der Saison bis zum kommenden Wochenende nutzten sehr viele Vereine dazu, ihre Spielerkader umzukrempeln. Wenn es mit dem 24. Spieltag wieder weitergeht, stehen eine ganze Menge neuer Akteure auf dem Feld. Fünf Vereine haben während der Corona-Pause aber auch den Trainer gewechselt.

Darunter auch der TSV Nördlingen, wo der bisherige U23-Trainer Daniel Kerscher nun zum Cheftrainer aufgestiegen ist und auf dieser Position Andreas Schröter abgelöst hat. Schröter ist in die neu geschaffene Position des Sportdirektors gerückt und trainiert zudem die U19 in der Landesliga. Weitere Trainerwechsel gab es beim TSV Landsberg (Edgar Weiler für Sven Kresin), beim TSV Schwaben Augsburg (Janos Radoki für Halil Altintop), beim FC Ingolstadt 04 II (Thomas Karg für Alex Reifschneider) und auch beim Tabellenführer FC Pipinsried gab es Änderungen im Trainerbereich: Andreas Thomas heißt der Neue. Das vermeldeten die Oberbayern Anfang Juli auf ihrer Facebook-Seite. Der 38-Jährige tritt damit die Nachfolge von Spielertrainer Fabian Hürzeler an, der seinen am 30. Juni ausgelaufenen Vertrag nicht verlängert hat. Thomas ist in Pipinsried bereits aus seiner aktiven Karriere bekannt, als er zwischen 2007 und 2009 die Schuhe für den FCP schnürte. Zuletzt war er Trainer beim oberbayerischen Bezirksligisten SV Manching. Vorher war der Inhaber der A-Lizenz auch schon als U17-Trainer und Videoanalyst für den FC Ingolstadt tätig. Unterstützung erhält der Coach von Spieler Stephan Thee (134 Drittligaspiele für Unterhaching, Burghausen und Osnabrück), der ab sofort als spielender Co-Trainer fungiert.

Am Pipinsrieder Aufstieg besteht kaum ein Zweifel

Wohin die Reise mit Pipinsried gehen soll, ist für Thomas klar: „Mich reizt die Aufgabe, die Mannschaft aus jungen, talentierten und erfahrenen Spielern zu entwickeln mit dem Ziel, sie in die Regionalliga zu führen.“ Dass der FCP in die Regionalliga zurückkehren wird, daran zweifelt wohl niemand. Aktuell führt Pipinsried mit 63 Punkten die Tabelle an, gefolgt von Wasserburg (42 Punkte) und Deisenhofen (41).

Trotz des riesigen Vorsprungs war der Spitzenreiter auf dem Spielermarkt tätig und verpflichtete neun neue Spieler, acht Akteure haben den Verein verlassen. Noch mehr Zugänge, nämlich jeweils zehn an der Zahl, vermelden der FC Ingolstadt 04 II, der SV Donaustauf und der TSV Landsberg. Allerdings haben diese drei Vereine auch erheblich Personal verloren.

Sechs Regionalliga-Akteure und ein renommierter Trainer

Der Verein, der noch am ehesten vom TSV 1861 Nördlingen (14 Punkte) eingeholt werden könnte, ist der TSV Schwaben Augsburg (20 Punkte). Doch die Violetten haben das Transferfenster wie kaum ein anderer Verein genutzt und mit Marco Zupur (TSV Rain), Kevin Schmidt, Benedikt Krug (beide FV Illertissen), Marco Greisel, Marcel Leib (beide FC Memmingen) und Nicola della Schiava (FC Augsburg II) sechs Regionalliga-Akteure verpflichtet. Auch der Trainer ist nicht irgendein „Nobody“: Janos Radoki (48) ist ein ehemaliger deutsch-ungarischer Fußballspieler; er bestritt für die SpVgg Greuther Fürth, den SSV Ulm 1846 und Rot-Weiß Oberhausen zwischen 1997 und 2003 insgesamt 127 Partien in der 1. und 2. Bundesliga. Als Trainer wirkte er unter anderen auch beim TSV Rain. Über die Relegation stieg er mit den Tillystädtern im Juni 2008 in die Bayernliga auf. Im Juli 2008 nahm er ein Engagement als Trainer der B-Junioren des FC Augsburg an und trat anschließend als Trainer in Rain zurück.

So gut wie keine Veränderungen gab es beim FC Deisenhofen und auch beim TSV Nördlingen. Allerdings hat der mit sieben Toren bislang erfolgreichste Spieler, Philipp Buser, den Verein in Richtung SV Holzkirchen verlassen und auch die Knieverletzung von Jonas Halbmeyer wiegt schwer. Neu bei den Riesern sind lediglich zehn Spieler des Jahrgangs 2001, die bisher in der U19 spielten.

Bekannteste Spielerwechsel waren der Weggang von Henri Koudossou vom SV Pullach zum FC Augsburg II und der Wechsel von Christian Doll vom TSV Dachau zum SV Pullach als spielender Co-Trainer. Koudossou hat mit der Amateur-Auswahl des Bayerischen Fußball-Verbands bei der Europameisterschaft der Amateure den zweiten Platz belegt und der 33-jährige Doll hat eine bewegte Karriere hinter sich, spielte er doch schon bei Wacker Burghausen, dem TSV Aindling und auch ein Jahr beim TSV Rain. Bei Türkspor Augsburg ging mit Patrick Wurm der Kapitän von Bord, der Türkspor vor Jahresfrist erstmals in die Bayernliga geführt hatte. Wurm läuft künftig für den Bezirksliga-Spitzenreiter SV Cosmos Aystetten auf.

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